BR 65

Die BR 65 (ab 1968 065) hatte die Achsfolge 1'D2' und leistete 1.430 PS. Sie war eine Zweizylinder-Maschine. Sie fuhr vorwärts wie rückwärts 85 km/h. Von 1951 bis 1956 wurde sie 18 mal gebaut, wovon 7 Stück mit einer Steuereinrichtung für den Wendezugverkehr ausgerüstet waren. Die ihr zugedachten Aufgaben als Mehrzwecklok erfüllte sie nicht. Neben dem sich abzeichnenden Traktionswechsel waren die Gründe hierfür:
- ihre geschwindigkeitsbedingte Unterlegenheit gegenüber der alten BR 78, die sie eigentlich ablösen sollte,
- ihr zu kleiner Aktionsradius durch die begrenzten Betriebsvorräte,
- ihre relativ hohe Achslast von 17 t, die ihren Einsatz auf Nebenstrecken einschränkte.

Die BR 65 war vorwiegend im Rheinland, im Ruhrgebiet, in Darmstadt, Limburg und Dillenburg eingesetzt. Alle Maschinen der BR 65 wurden Ende 1970 im Bw Aschaffenburg stationiert und zogen bis 1972 Personenzüge zwischen Aschaffenburg und Miltenberg. Eine Lok (065 018) war noch bis 1973 im Einsatz und steht heute im Dampflok-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg. Bezeichnend für die Glücklosigkeit dieser Baureihe ist, daß ihre Aufgaben nicht nur von Dieselloks, sondern auch von einer BR 64 ("Bubikopf") übernommen wurden, für deren Ablösung die BR 65 ja einst konstruiert wurde.

Die BR 65 hatte einen Treibrad-Durchmesser von 1,50 m, eine Achslast von 17 t und eine Länge von knapp 16 m. Sie konnte 4,8 t Kohle und 14 m³ Wasser mitführen.

Die 65 1049 ist als betriebsbereites Museumsfahrzeug erhalten geblieben.

Weitere Loks finden sich in der Baureihen-Übersicht.

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